Ende November 2024 wurde der Heizkessel als Herzstück des neuen Fernheizwerks der Stadtwerke Bruneck am Standort Luns geliefert. Die gesetzten Ziele der Energiesicherheit und der Versorgungsunabhängigkeit rücken damit in greifbare Nähe.
Die Stadtwerke Bruneck versorgen als Sonderbetrieb der Stadtgemeinde Bruneck rund 3.000 Haushalte und Betriebe mit umweltfreundlicher Fernwärme, Tendenz steigend. Die bisherigen drei Heizanlagen am Standort des Fernheizwerks sind – je nach Jahreszeit – stufenweise in Betrieb. In den verbrauchsstarken Spitzenzeiten im Winter muss zusätzlich noch teures Erdgas zugeführt werden, um den Bedarf zu decken. Das wird sich mit der neuen Anlage ändern.
„Die Entscheidung auf neue Investitionen zu setzen, erweist sich als absolut richtig. Die weltweite Energiekrise hat zahlreiche Schwachstellen in der Versorgungssicherheit aufgezeigt, denen man ohne entsprechende Vorbereitung ausgeliefert ist. Mit dem Ausbau des Fernheizwerks werden wir unabhängig von globalen Entwicklungen. Das schafft Sicherheit und davon profitieren Haushalte und Betriebe. Neben dem wirtschaftlichen Vorteil trägt die Wärmegewinnung aus Biomasse zudem aktiv zum Umweltschutz bei“, berichtet Bürgermeister Roland Griessmair. Unabhängigkeit garantiert vor allem auch der Umstand, dass die Fernwärmeproduktion in Zukunft auf mehrere Pfeilern aufgestellt ist. Die Fernwärmeversorgung kann künftig zu 100 Prozent mit Biomasse oder auch mit Erdgas sichergestellt werden. Ebenso ist jede Mischform möglich. „Natürlich hoffen wir, dass Biomasse der primäre Brennstoff bleibt, da sie umweltfreundlich und regenerativ ist. Für den Fall der Fälle, etwa bei Problemen bei der Beschaffung von Biomasse, sind wir aber trotzdem gerüstet“, so Griessmair.
Die neue Anlage entspricht modernsten technischen Standards, ist flexibel steuerbar, hat eine thermische Leistung von rund 15 Megawatt und eine elektrische Leistung von 1,7 Megawatt. „Beim neuen Heizkessel handelt es sich, einfach erklärt, um einen Boiler in der Größe eines Reihenhauses. Darin wird in einem geschlossenen Kreislauf Thermoöl erhitzt und durch eine Verdampfung entstehen Wärme und Strom. Zusätzlich wird durch eine Absorptionswärmepumpe und eine Kondensationsanlage weitere Wärme gewonnen“, erklärt der Generaldirektor der Stadtwerke, Gustav Mischi.
Nach dem Einheben des Heizkessels wird die Anlage überdacht, sodass den gesamten Winter über an der Fertigstellung gearbeitet werden kann. Die neue Anlage, die einer Gesamtinvestition von rund 26 Mio. Euro entspricht, wird im Herbst 2025 in Betrieb gehen.