Das Kolpinghaus wird von Grund auf erneuert. Die Pusterer Theaterwelt erhält eine neue Heimstätte und Wohnplätze für Studierende.
Für viele sind es nicht weniger als die Bretter, die die Welt bedeuten. Das Kolpinghaus in Bruneck blickt auf eine lange Geschichte zurück – als Veranstaltungsort und vor allem als Theatersaal. Doch der Zahn der Zeit hat am Gebäude genagt. Dank der Zusage von Kulturlandesrat Philipp Achammer ist die Finanzierung des Gemeinschaftsprojektes, das den Umbau und die Erweiterung des Gebäudes vorsieht, nun gesichert.
„Unsere Stadt verfügt über einen einzigartigen kulturellen Reichtum. Mit einer professionellen Theaterbühne und mehreren Laienbühnen ist die Theatervielfalt in Bruneck so groß, wie in kaum einer anderen Stadt Südtirols. Was bislang aber weitgehend fehlte, sind zeitgemäße Strukturen. Nach Fertigstellung wird das Kolpinghaus zur neuen Heimstätte aller Theatervereine der Stadt und es steht auch allen Bühnen von außen offen. Das Kolpinghaus wird das Theater der Stadt Bruneck mit möglichst vielen Aufführungstagen im Jahr, mit Produktionen unserer Vereine, aber auch Aufführungen von außen, etwa in Kooperation mit dem Südtiroler Kulturinstitut oder dem Teatro Stabile“, bringt es Bürgermeister Roland Griessmair auf den Punkt. Ein gemeinsames Marketing, Ticketing und ein gemeinsames Programm werden dies ermöglichen. Damit das alles bestmöglich koordiniert werden kann, wird die Führung des Theaters der Gemeinde übertragen, welche sie wiederum mit einem entsprechenden Konzept einem Träger übergibt. Bauträger ist der Verein Kolpinghaus Bruneck, in dessen Eigentum sich das Kolpinghaus befindet.
Das Kolpinghaus ist seit Jahrzehnten Heimstätte für verschiedene Vereine und Kulturschaffende, die Bruneck und das Pustertal mit Leben füllen und zur kulturellen Vielfalt beitragen. „Im Leitgedanken der Kolpingfamilien steht die Gemeinschaft im Vordergrund. Kultur schafft Gemeinschaft und die Schaffung geeigneter Strukturen ist ein wesentlicher Aspekt zur Förderung des Kulturlebens in unserem Land. Es ist unsere Aufgabe, dazu beizutragen und ich bin überzeugt davon, dass die Theaterbühne das kulturelle Leben des Pustertales bereichern wird. Das integrierte Wohnheim für Studierende deckt eine bis dato bestehende Lücke am aufstrebenden Universitätsstandort Bruneck und ist daher ebenso von großer Wichtigkeit“, betont Landesrat Achammer.
Das Projekt sieht die Errichtung eines Theatersaals, einer Probebühne, verschiedener Nebenräume und in den oberen beiden Stockwerken die Errichtung von 25 Studentenwohnplätzen vor. Die Kosten von insgesamt rund 8,75 Millionen Euro werden zum größten Teil von Land und Gemeinde übernommen. Das Projekt reiht sich ein in eine Reihe von Maßnahmen wie der Neugestaltung des Tschurtschenthalerplatzes, die Fertigstellung des Veranstaltungszentrums NOBIS und des Kunstraums ECK, die allesamt den vielen Kulturvereinen gute Rahmenbedingungen bieten und damit die Kulturstadt Bruneck bereichern.
Die Planungen sind so gut wie abgeschlossen und die Arbeiten werden im Frühjahr, spätestens Sommer 2024 beginnen. Bis dahin werden auch die noch im Kolpinghaus verbleibenden Vereine wie beispielsweise die Kleiderkammer neue Räumlichkeiten erhalten.